Wie viel Mensch steckt im Handel?
Shopping: Die neue soziale Lust in einer unübersichtlichen Welt
Veränderung ist für uns mittlerweile der Normalzustand. Klassische Familienstrukturen zerfallen, die Welt von heute kann morgen schon ganz anders aussehen. Es wächst die Sehnsucht nach Vertrautem. Soziale Nähe herzustellen wird für den Handel 2036 zur wichtigsten Aufgabe. Virtual und Augmented Reality schaffen neue Räume für Interaktion. Die große Stärke des stationären Handels liegt jedoch darin, Menschen im realen Leben zu verbinden. Denn je schneller Digitalisierung, Robotisierung und Technologisierung voranschreiten, desto wertvoller wird die menschliche Begegnung im analogen Raum. Als Community Organizer bringt der Handel Konsumenten und Marken zusammen und bedient die „Sociopleasure“, die Lust am Sozialen. Wandeln könnte sich dabei die Rolle des Verkäufers. „Wenn der Service gut und freundlich ist, ist es egal, ob ein Computer oder ein Mensch dahintersteckt“, sagen 48 Prozent der Deutschen. Rund jeder Vierte kann sich gut vorstellen, in Zukunft Beratung durch Computer, Avatare, Holografien oder Roboter zu nutzen. Doch ohne Menschen geht es auch in Zukunft nicht. Sie bleiben als Empfehlungsgeber und Kuratoren gefragt, sind entweder live oder im Hintergrund mit dabei. 42 Prozent der deutschen Männer und jede dritte deutsche Frau können sich vorstellen, in Zukunft mit Freunden online oder über das Smartphone zu shoppen. Freunde machen den qualitativen Unterschied aus zwischen reinem Einkaufen und spaßbetontem Shopping, das sich für jüngere Konsumenten immer stärker trennt. Einkaufen ist das Pflichtprogramm, Shopping berührt die Seele.