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Interview mit Mathias Bork: „Die Generation Z liebt das Individuelle.“

QVC befasst sich in der aktuellen Studie „Living 2038“ intensiv mit den Zukunftswünschen der Deutschen. Welche Ergebnisse haben Sie besonders überrascht?

Mathias Bork: Überrascht und gefreut hat es mich, dass die nach 2000 Geborenen – die wir als Generation Z bezeichnen – besonders optimistisch in die Zukunft blicken. 30 Prozent sagen, das Leben werde in 20 Jahren genauso schön sein wie heute. Mehr als jeder Fünfte erwartet sogar, dass es noch besser wird. In den anderen Altersgruppen ist die Skepsis deutlich größer. Zudem wünschen sich 61 Prozent aus der Generation Z mehr Angebote, die umweltfreundlich sind und gegen soziale Ungerechtigkeit wirken. Nachhaltiges Denken setzt sich durch.

 

Was braucht die Generation Z sonst noch für das gute Leben in der Zukunft?

Mathias Bork: Auffallend stark ist der Wunsch nach mentaler Stärke. Das ist nicht verwunderlich. Unsere Welt verändert sich ständig und wir alle versuchen, mit ihrem Tempo  Schritt zu halten. Da heißt es konzentriert und kreativ zu bleiben. 74 Prozent aus der Generation Z möchten künftig Trainingsprogramme nutzen, um ausgeglichener und leistungsfähiger zu sein. Ein knappes Drittel kann sich sogar die Verbindung zwischen ihrem Körper und dem Internet vorstellen.

 

Werden wir etwa alle zu Cyborgs?

Mathias Bork: Das vielleicht nicht. Aber die Bereitschaft, Technologien auszureizen, wächst mit den Möglichkeiten. Alles, was das Leben angenehmer macht, probiert die jüngste Generation zumindest aus – so begann damals ja auch der Siegeszug der Smartphones. Für die Generation Z ist allerdings eher die Sprachsteuerung, wie der Echo, typisch. Ihre digitalen Assistenten werden in Zukunft kaum noch greifbar sein. Sie begegnen ihnen nahezu unsichtbar in Kleidung, Möbeln und Alltagsgegenständen.

 

Spielen soziale Werte für die Generation Z noch eine Rolle?

Mathias Bork: Unbedingt, aber diese organisiert Freundschaften anders. Zum Beispiel über digitale Videostreams, die Wohnungen untereinander verbinden, damit man ständig in Kontakt treten kann. Die Generation Z will sich permanent austauschen, daher ist auch das Co-Living in dieser Altersgruppe wieder angesagt: gelebt und gearbeitet wird dort, wo Gleichgesinnte sind. 62 Prozent wünschen sich, wieder mehr gemeinsam mit anderen zu machen.

 

Ein Blick auf Instagram und Snapchat lässt vermuten, dass es in der Generation Z noch viel stärker um Äußerlichkeiten gehen wird. Welches Schönheitsideal erwartet uns?

Mathias Bork: Makellosigkeit interessiert die Generation Z schon heute nicht mehr. 76 Prozent sagen: „Natürliche Schönheit ist künftig wichtiger, gerade weil es immer mehr Hightech-Schönheit geben wird“. Ecken und Kanten gelten als anziehend, als Ausdruck einer unverwechselbaren Persönlichkeit. Die Generation Z ist ein Verfechter der Individualität.

 

Welche Produkte sind in der Generation Z gefragt?

Mathias Bork: „One fits all“ hat ausgedient. Gefragt ist alles, was sich individualisieren lässt. 62 Prozent der Generation Z sind der Ansicht, dass wir in Zukunft weder Kleidung noch Schuhe anprobieren – alles wird nach Maß gefertigt. Auch die Ernährung soll genau passen: 56 Prozent wünschen sich, dass die Ernährung der Zukunft optimal auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist. Künstliche Intelligenz und 3-D-Drucker werden all dies schon bald möglich machen.

 

*Erläuterung zu den Generationen X,Y und Z:

Die Generation X, Nachfolgegeneration der Baby-Boomer, ist  heute zwischen Mitte 30 und Ende 40. Sie zeichnet sich durch Pragmatismus aus. Unabhängigkeit, Individualismus und Sinnsuche prägen ihr Arbeitsleben.

Die Generation Y, auch Millennials genannt, wurde von etwa 1985 bis 2000 geboren. Sie ist die erste Generation der Digital Natives. Bereitwilliger als jede andere Altersgruppe nutzt sie  Social Media, jedoch mit zunehmender Skepsis.

Die Mitglieder der Generation Z, kamen ab 2000 zur Welt und sind die Ersten, die ein Leben ohne Internet nicht mehr kennen. Sie sind neugierig auf technologische Entwicklungen und nehmen spielerische Elemente begeistert auf.

Quelle: QVC Zukunftsstudie „Living 2038: Wie lebt Deutschland übermorgen?“

 

Beitragsquelle: trendreport.de

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